5 Wege aus der Eifersucht – und ein Holzweg

Eifersucht

Sie ist ein universelles Phänomen, die Eifersucht. Sie macht Menschen überall auf der Welt zu schaffen, Unterschiede finden sich lediglich im Temperament, so wird wahrscheinlich  ein eifersüchtiger Lateinamerikaner anders reagieren als eine eifersüchtige Asiatin. Kulturell und Gesellschaftlich anerkannt ist die Eifersucht eigentlich nirgendwo auf der Welt. Hier bei uns wird sie darüber hinaus auch noch mit fehlendem Selbstbewusstsein und falschem Besitzdenken in Verbindung gebracht.

Eine Charakterschwäche also? Allerdings ist Eifersucht immer noch einer der häufigsten Gründe aus dem wir sogar töten. Sie ist also nicht zu unterschätzen.

Wer schon einmal von der Eifersucht überfallen wurde weiß, dass sie heimtückisch, unerwartet und tatsächlich überfallartig jederzeit zuschlagen kann. Aber es gibt Wege, ihr zu begegnen und sie sogar für sich zu nutzen. 


Hier sind 5 Wege aus der Eifersucht und ein Holzweg

1. Eifersucht und das Worst Case Szenario

Dem Worst Case Szenario liegt die Annahme zugrunde, dass der schlimmste aller denkbaren Fälle eintreten wird. Und hier zeigt sich schon ein Unterschied im Erleben der Eifersucht. Wie immer liegt hinter dem Gefühl ganz individuell eine andere Geschichte. Für manche ist es nämlich gar nicht das Schlimmste, dass der andere vielleicht gehen will, sondern vielmehr das Gefühl, nicht gut genug zu sein oder die vermeintliche Kontrolle über das eigene Leben zu verlieren.

Das Worst Case Szenario ist übrigens auch ein klassisches Coachingverfahren gegen irrationale Ängste. Und da Eifersucht ebenfalls mit viel und oft irrationaler Angst einhergeht, ist das schon mal ein guter Ansatz. Es geht darum, genau heraus zu finden, was tatsächlich im schlimmsten Fall passiert? Konkret geht es um Antworten auf folgende Fragen

  • Wen oder was verlierst du dann?
  • Wer lacht dann über dich?
  • Welches Gefühl kommt dann in dir hoch – Trauer, Wut, Rachegedanken, Scham?
  • Lass wirklich nichts aus und fühle ganz genau, wovor du die größte Angst hast.

Das Wichtigste folgt dann, es geht darum, was nun zu tun ist? Sowohl im Vorfeld als auch in der Worst Case Situation? Welche Handlungsmöglichkeiten bleiben? Wirst du wirklich persönlich Schaden nehmen? Stelle dir alles genau vor und dann entscheide, was du tun wirst. Meist gibt es Möglichkeiten und nie kommt es so schlimm wie wir uns das ausmalen.

Mark Twain soll gesagt haben „Es gab in meinem Leben viele Katastrophen. Keine davon ist eingetreten.“

2. Detektivischer Spürsinn

Nein, du sollst deinem Partner nicht nachspionieren! Seine Emails fallen auch unter das Postgeheimnis und auch das Handy ist tabu. Der Blick in diese Kommunikation des Partners lohnt sich eigentlich auch nicht, denn im Zweifel findest du dort nur die Bestätigung für etwas, das du sowieso schon weißt: dein Partner oder deine Partnerin betrügt dich oder du findest nichts, beides führt nicht unbedingt zu einer Verbesserung deiner Situation, denn eins muss dir klar sein, du wirst die Sicherheit nach der du dich sehnst, nie vom Partner bekommen, auch wenn er oder sie ab jetzt nur noch neben dir sitzen bleibt.

Trotzdem brauchst du detektivischen Spürsinn. Und zwar für dich selbst! Mach dich auf die Suche nach dem Anteil in dir, der sich nach Sicherheit sehnt oder der Kontrolle über die Situation braucht. Meist geht es auch beim Thema Kontrolle eigentlich um eine tiefe Verunsicherung und natürlich um Angst. Finde heraus woher das Gefühl ursprünglich kommt.

  • Bist du schon mal betrogen worden?
  • Gab es in deiner Familie Betrug und Eifersucht?
  • Kennst du das Gefühl aus anderen Zusammenhängen (z.B. in der Freundschaft oder unter Kollegen)

Gehe soweit in deiner Erinnerung zurück wie du kannst, denn häufig ist es ein kindliches Gefühl

3. Die Suche nach dem inneren Kind

Und dann mach dich auf die Suche nach deinem inneren Kind. Tatsächlich muss es auch nicht nur ein inneres Kind sein. Wer die Arbeit mit dem inneren Kind kennt, weiß was jetzt kommt. Gehe in den Kontakt mit dem Kind und finde heraus, was es braucht. Und dann kannst du dich als erwachsene Person um das Kind kümmern. Es braucht immer etwas ganz anderes als einen Partner, der uns versichert für immer bei uns zu bleiben und niemals einer anderen Person hinterher zu gucken. Es braucht deine Aufmerksamkeit und Fürsorge, so als wäre es eine echtes Kind, um das du dich kümmern musst. 

4. Aufmerksamkeit umleiten

Und selbst, wenn du jetzt sagst, inneres Kind so ein Quatsch! Ich bin erwachsen und kann mit diesem Gedanken nichts anfangen, dann ist es immer noch besser, du lenkst deine Aufmerksamkeit von deinem Partner weg, hin zu dir selbst. Finde heraus, was dir gut tut und wie du dein Selbstbewusstsein stärken kannst. Es kostet unglaublich viel Kraft und eben auch Energie, immer nur dem anderen hinterher zu spionieren oder plötzlich die ganze Kraft zu verlieren, weil man den anderen „erwischt“ hat. Sollte das so sein, hol dir notfalls Hilfe, wenn dir diese Gefühlswelle den Boden unter Füßen wegzieht. Es ist schrecklich, aber da ist ganz viel Gefühl und ganz viel Energie, die du jetzt in dir spürst. Nutze sie für DICH.

5. Den Balken im eigenen Auge finden

Falls dein Partner aber eigentlich eine ganz treue Seele ist und niemals auch nur im Traum auf die Idee käme, dich zu verlassen oder zu betrügen, dann übersiehst du den berühmten Balken im eigenen Auge, während du dich mit dem Splitter im Auge des anderen beschäftigst. Das bedeutet eventuell, dass du heimlich selber gehen möchtest oder den Partner sogar bereits betrogen hast. Nicht unbedingt körperlich aber irgendetwas hältst du zurück oder verschenkst es an andere. Du hast lediglich ein schlechtes Gewissen und das willst du nicht fühlen, da ist es doch viel besser eifersüchtig zu sein, denn dann bleibst du unschuldig. Das ist jedoch der Wunsch eines Kindes, womit wir wieder bei Punkt 3 wären.

Der Holzweg gegen Eifersucht

Der absolute Holzweg, um die Eifersucht zu besiegen ist, den detektivischen Spürsinn auf den Partner zu richten, ihm vielleicht sogar einen echten Detektiv auf den Hals hetzen. Das kann sehr teuer werden und selbstverständlich gefährdet es die Beziehung extrem. Aber auch zu glauben, der andere müsste sich nur anders verhalten und alles wäre gut ist ein Trugschluss. Wenn das Misstrauen in dir selbst verankert ist, dann kann es auch nur dort aufgespürt und verändert werden.

Eifersucht wird es immer geben und es gab sie auch schon immer, aber wir leben zum Glück in einer Zeit, in der wir soviel über das menschliche Verhalten wissen, dass wir ihr nicht mehr schutzlos ausgeliefert sind.

Also ran an den Feind, gerne unterstütze ich dich auch dabei. Übrigens, so eine Zusammenarbeit muss weder besonders lange dauern, noch besonders langweilig sein. Ganz im Gegenteil, sie kann sogar Spaß machen und sie hilft gegen die geladene Waffe im Inneren 😉 Hier geht es zu einem kostenlosen Vorgespräch mit mir.