5 Dinge, die ihr VOR einer Trennung tun solltet

Vor einer Trennung

Brangelina trennen sich. Das Vorzeigeehepaar aus Hollywood Brad Pitt und Angelina Jolie mit 6 Kindern hat die Scheidung eingereicht. Für manche ist es eine Erleichterung, „okay, die kriegen es auch nicht hin“. Für andere ist es eine Katastrophe, „was, die kriegen es auch nicht hin!“

Ich frage mich gerade, „warum gehen die nicht zur Paartherapie?“, es wird bestimmt nicht besser durch die Trennung. Wir  haben es bei Johnny Depp gesehen…. Okay, das sind die Hollywoodstars, die haben nichts mit uns „normalen“ Menschen zu tun, könnte man meinen. Aber das ist natürlich ein Trugschluss, sie sind wie unsere Gesellschaft unter dem Vergrößerungsglas, durch sie wird deutlich, was gerade in unserer Gesellschaft für ein „Trend“ vorherrscht. Trennungen, auch mit 6 Kindern, sind ganz normal. Aber emotional sind sie eine Katastrophe, ein Ausnahmezustand. Wir müssen uns eingestehen, dass wir es nicht geschafft haben. Eine beziehungstechnische Bankrotterklärung. Wer will das schon?

Es lohnt sich also vorher noch einmal genau hinzugucken, ob die Trennung wirklich das Richtige ist. Manchmal ist es tatsächlich so, aber oft trennen wir uns viel zu früh und von dem falschen, nämlich lieber vom Partner als von überholten Vorstellungen und Glaubenssätzen.

Ich habe 5 Tipps für euch, was ihr VOR der Trennung noch bedenken solltet. Sie sind ein Auszug aus meinem Emailkurs „Rette deine Beziehung“, den ich ab Oktober endlich wieder anbieten werde.

1. Rückschau – Woher kam das JA?

Ganz nach Herman Hesse ist es tatsächlich so, „… jedem Anfang wohnt ein Zauber inne… „ Diesen Zauber gilt es zu suchen. Was war es, was wir uns damals erhofft haben? Wie groß war die Liebe? Wo und wie haben wir uns kennen gelernt? Ganz wichtig ist an dieser Stelle immer, gab es von beiden Partnern ein klares JA zu dieser Beziehung? Nur deshalb halte ich die Ehe für sinnvoll, weil wir uns dadurch wirklich zueinander bekennen! Hier gilt kein jein, kein vielleicht und kein mal gucken, was noch so kommt. Hier geht es um das JA zum anderen. Gab es dieses JA? Wenn das so ist, dann lohnen sich die folgenden Schritte auf jeden Fall. Gab es kein klares JA, dann ist es an der Zeit sich auf die Suche danach zu machen.

Ein JA ist nämlich die unbedingte Voraussetzung für eine echte und lebendige Beziehung.

2. Zwiegespräch – Zeit zu reden!

Kurz vor der Trennung fehlen uns oft die Worte, wir sind das ewige Diskutieren leid, haben innerlich resiginiert und sind jetzt kurz davor ganz aufzugeben. Wenn dann jemand kommt und sagt, redet miteinander, klingt das natürlich nicht sehr verlockend. Trotzdem empfehle ich euch, probiert es noch einmal. Aber nicht so wie immer, sondern auf eine ganz besondere Art und Weise, nämlich mit dem Zwiegespräch nach Michael Lukas Möller. Es lohnt sich wirklich, denn selbst wenn es zur Trennung kommt, wisst ihr danach wenigstens, wie es dazu gekommen ist und dass es keine Alternative gibt. In seinem Buch „Die Wahrheit beginnt zu zweit“ erläutert er genau, was es mit diesen Zwiegesprächen auf sich hat. Tut euch beiden den Gefallen und nehmt euch diese Zeit, egal welche Vorbehalten gegen das Sprechen miteinander vorhanden sind. So ein Zwiegespräch dauert nur 90 Minuten und soviel sollte euch der andere noch wert sein,

3. Außenbeziehungen – Schuld und Geheimnisse

Ein häufiger Grund für die Trennung sind natürlich Außenbeziehungen. Und hier kommt es wirklich oft zu großen Verletzungen, die die Beziehung scheinbar in einen Trümmerhaufen verwandeln. Wichtig ist hier, dass ihr so ehrlich wie nötig zueinander seid. Falls ihr fremd gegangen seid, achtet darauf, den anderen nicht noch zusätzlich zu verletzen. Was ist euer eigener Prozess und was gehört in die Beziehung? Zuviel Details sind nicht hilfreich und die Schuldgefühle müsst ihr mit euch selbst ausmachen, erwartet keine Absolution vom Partner. Zum Thema Fremdgehen habe ich eine ganze Blogtrilogie geschrieben. Wichtig ist dabei zu wissen, dass Fremd gehen nicht zwangsläufig das AUS für eure Beziehung bedeutet. Es kann auch zu einer tieferen Beziehung führen. Wenn du fremdgegangen bist, kannst du hier weiterlesen und wenn du betrogen wurdest hier.

4. Das Familiensystem – vielleicht seid ihr auch einfach „nur“ verstrickt

Gerade diese Thematik zeigt sich bei Angelina Jolie sehr deutlich. Sie hat sich vor ein paar Monaten beide Brüste prophylaktisch entfernen lassen, aus Angst vor einer Brustkrebserkrankung und jetzt auch noch die Eierstöcke. Die Angst kommt aus ihrem Familiensystem, denn sowohl ihre Mutter als auch ihre Tante sind früh an Brustkrebs verstorben. Deutlicher kann man die lebensfeindliche Wirkung eines Familienmusters kaum zeigen. So eine Wiederholung und die Angst davor lässt sich vermeiden, indem man genauer hinguckt. Was könnte hinter dieser Wiederholung stecken?

Bei einer Systemaufstellung können diese unbewussten Verbindungen sichtbar gemacht werden und es gibt im besten Falle eine lebendigere Lösung, als den eigenen Körper nach und nach zu opfern. Nicht immer ist es so drastisch, aber auch wenn du dich irgendwie getrieben fühlst und nicht genau weißt, WARUM du dich eigentlich trennen willst, könnte dahinter eine Familiendynamik stecken. 

5. Zukunftsmusik – ihr bleibt verbunden

Schauen wir jetzt mal gemeinsam in die Zukunft. Gerade bei unserem Hollywoodpaar ist es deutlich, dass sie durch die 6 Kinder und den gemeinsamen Beruf sowieso für immer verbunden bleiben. Natürlich wird der Alltag ein anderer, vor allem für die Kinder! Aber der Partner gehört für immer als Ex-Partner und Vater oder Mutter der eigenen Kinder zu uns. Wenn also die Trennung unvermeidlich ist, dann geht es in diesem letzten Schritt darum, die Zukunft so zu gestalten, dass auf lange Sicht ein guter Umgang möglich ist.

Das Problem hat nichts mit der Lösung zu tun. Es gilt also, endlich wirklich davon loszulassen, den anderen noch zu ändern. Wenn es dann auch noch gelingt, ihm oder ihr zu danken für die gemeinsame Zeit, kann es gut weiter gehen.