Patchworkfamilie DIY – so leicht geht das!

Patchworkfamilie

Immer mehr Menschen leben als Patchworkfamilie zusammen. Die langjährige Beziehung mit einem Partner oder einer Partnerin, die über mehrere Jahrzehnte hält, ist schon fast eine Rarität. Dafür gibt es so viele Gründe, wie es Trennungen gibt.

Umso schöner ist es, dass sich dann immer wieder neue Paare zusammen tun und nicht grundsätzlich am Thema Partnerschaft verzweifeln. Schwierig ist es trotzdem, denn durch diese neue Situation finden sich die Paare vor einer echten Herausforderung. Sie sind plötzlich „Führungskräfte“ in einem Familienunternehmen.

Welche Regeln gibt es in diesem Unternehmen und wie wird daraus eine schöne bunte Familie, die wie eine Patchworkdecke viele einzelne Teile vereint.

Schauen wir doch mal, wie so eine Decke entsteht und entwickeln daraus eine Do it Yourself Anleitung für Patchworkfamilien.

Analog zur Decke wären die Menschen der Patchworkfamilie die einzelnen Stoffe, die eine Decke ausmachen.

Stoffe

Der Ursprung einer Patchworkdecke ist ja, dass es viele einzelne Stoffe gibt, die nun zu einem neuen größeren Ganzen zusammen genäht werden sollen, damit sie eine Verwendung finden. Natürlich kann ich als Mensch glücklich und zufrieden sein und brauche diese neue, größere „Verwendung“ nicht. Aber der Gedanke kann helfen, sich klar zu machen, dass wir eben vorher allein waren oder auch schon zu etwas Anderem dazu gehörten und jetzt entsteht etwas ganz neues, definitiv auch Größeres.

Zurück zur Decke. Hier wird jetzt entschieden, welche Stoffe überhaupt zusammen passen, z.B. von der Form und der Farbe her. Auch die Entscheidung, ob die Decke sehr harmonisch aussehen soll oder wirklich komplett unterschiedliche Formen und Farben vereinen soll, muss getroffen werden? Es gibt auch Stoffe, die sind besser geeignet für eine Patchworkdecke geeignet und andere eher nicht, z.B. dehnbare Stoffe, durchsichtige Stoffe uvm.

Übertragen auf unsere Familie heißt das, dass es mit manchen Menschen einfacher ist eine harmonische Patchworkfamilie zu leben und mit anderen wird es sehr kontrastreich und bunt. Und es gibt eben auch Menschen, für die es ganz schwer wird oder auch gar nicht geht in so einer Situation zu leben.

Auf die Größe kommt es an

Jetzt kommt es bei der Decke darauf an, dass alle Teile einen ähnlich großen Raum einnehmen. Die klassische Patchworkdecke besteht ja meist aus exakt gleich großen Teilen. Das ist natürlich absurd und auf eine Patchworkfamilie nicht wirklich übertragbar. Aber ein Blick auf die Größe und den Raum, den jeder einnimmt, hilft in jedem Fall auch hier.

Manchmal nehmen Menschen innerhalb der Familie einen unangemessen großen Raum ein, wenn z.B. die Schwiegermutter sich immer wieder in alles einmischt. Andere trauen sich nicht, ihren Platz einzunehmen, z.B. steht der neue Partner immer eher am Rande und bleibt in seiner eigenen Wohnung. Hier gilt es dann, alle, die dazu gehören, auf die für diese Familie jeweils „angemessene Größe“ zu bringen. Da gilt es ganz genau hinzuschauen und die eigenen Bedürfnisse klar anzusprechen.

Der richtige Platz

Und nun werden die Einzelteile, die jetzt ihre angemessene Größe haben, an den richtigen Platz gelegt. Bei einer Decke sieht man es gleich, wenn alle Teile richtig liegen. Das gilt tatsächlich genauso für eine Patchworkfamilie. Man spürt sofort, wenn alle Menschen am richtigen Platz sind.

Jeder und jede fühlt sich gut, da wo er oder sie steht und hat genug Kraft für sein Leben. Das lässt sich z.B. in einer Aufstellung sehr gut sehen. Aber wir spüren das auch im ganz normalen Leben, ohne Aufstellung. Es gibt diese Plätze, die gut sind für die Kinder oder auch für frühere Partner und es gibt eben auch die falschen Plätze. Wir alle spüren, wenn ein Mitglied der Familie zum Beispiel noch zu nah ist oder ausgeschlossen wird und damit viel zu weit weg ist. Wenn ihr darüber mehr wissen wollt, meldet euch auf der Seite des Aufstellungskongresses an, den ich im September 2016 organisiert habe.

Nach Anmeldung erhaltet ihr sofort eine Meditation zum Haus eurer inneren Beziehungen und ein, zwei Interviews aus dem Kongress. Alles gratis. Es lohnt sich.

Patchworkfamilie

Patchworkfamilie – zusammen nähen

Jetzt geht es darum, alles zusammen zu nähen. Es ist also ganz konkret etwas zu tun. Das gilt sowohl für die Decke als auch für die Familie. Der Faden, der uns als Familie zusammen hält besteht aus gemeinsam verbrachter Zeit und Blut. Wir sind allein durch unsere Geburt an eine Familie gebunden, unsere Herkunftsfamilie. Mit ihr sind wir verbunden, ohne dass wir etwas dafür tun müssten. Dann entsteht Verbindung in der Paarbeziehung, die uns durch die gemeinsam verbrachte Zeit und die tiefen Gefühle aneinander bindet. Und natürlich auch die gemeinsamen Kinder verbinden uns miteinander. Das bedeutet, dass wir eben keine einzelnen Menschen sind, sondern dass wir bereits Verbindungen mitbringen, die wir berücksichtigen müssen. 

Diese Verbindungen können natürlich auch zu einem totalen Durcheinander führen.  Es gilt nun also, die richtigen Teile voneinander zu trennen und gleichzeitig die bestehenden Verbindungen zu beachten.

In unserer Patchworkfamilie beginnen wir nun für den angemessenen Zusammenhalt zu sorgen. Das ist z.B. möglich durch gemeinsam verbrachte Zeit aber auch durch Rituale, die ganz bewusst dafür eingesetzt werden können. Sie sorgen dann für eine lebendige Patchworkfamilie.

Wir nehmen also ganz bewusst Handlungen vor, die für einen guten Zusammenhalt sorgen. Das kann das feste gemeinsame Essen sein oder es sind die klaren Umgangsregeln für die Kinder mit dem getrennten Elternteil. Damit helfen wir nicht nur den Kindern, die dadurch Halt bekommen, sondern auch uns selbst, denn wir spüren dadurch immer wieder, wie groß diese Decke – äh Familie – eigentlich ist.

Patchworkfamilie -Trennung

Vielleicht gefällt uns nach einiger Zeit die Decke nicht mehr und wir entscheiden uns dafür, sie wieder aufzutrennen. Wir nehmen die Schere in die Hand und zerlegen sie in ihre Einzelteile. Und natürlich kann das sowohl der Decke als auch der Familie widerfahren. Überlegt euch genau, ob es wirklich sein muss, denn die einzelnen Teile werden meist nicht besser dadurch. Mein Blogartikel, 5 Dinge, die ihr vor einer Trennung tun solltet bringt Klarheit.

Manchmal geht es eben einfach zusammen nicht, dann beginnen einzelne Menschen, sich wieder heraus zu trennen aus der Patchworkfamilie. Der riesengroße Unterschied besteht allerdings darin, dass wir Menschen sehr oft extrem darunter leiden, der Decke ist diese Trennung so ziemlich egal – nehmen wir zumindest an 😉

Fazit

Es braucht immer wieder bewusste Entscheidungen in einer Patchworkfamilie, die für einen Zusammenhalt sorgen, der sonst einfach nicht da wäre. Und noch etwas ist wichtig, der Faktor Zeit. Die Zeit sorgt ganz automatisch dafür, dass die Verbindung stärker und selbstverständlicher wird. Manchmal braucht es dann Geduld und den Mut einfach mal NICHT zu handeln.

Patchworkfamilie DYI

Wenn ihr euch mehr Austausch zum Thema wünscht, kommt doch in meine geschlossene Facebookgruppe. Dort geht darum, euch stark zu machen für mehr Glück, Verbundenheit und Freiheit in Patchworkfamilien.