7 Gründe, warum wir nicht gemeinsam voran gehen

Gemeinsam voran gehen

Warum nicht mal gemeinsam voran gehen, statt sich gegenseitig Stress zu machen?

Jetzt zwischen den Jahren neigen wir dazu, uns gute Vorsätze für das nächste Jahr zu überlegen. Wie wäre es in 2017 mit dem Vorsatz, endlich eine glückliche Beziehung zu führen?

Manchmal ist es wirklich möglich, sich neu zu entscheiden und zwar für den Anderen und für die Gemeinsamkeit. Es ist so wunderbar, wenn es in Aufstellungen gelingt, dass am Ende beide Partner nebeneinander stehen und sie sich entscheiden können, gemeinsam voran zu gehen. Das ist ein stimmiges und wirklich zukunftsfähiges Bild.

Natürlich gelingt es nicht immer! Hier sind die 7 häufigsten Ursachen, die ein Paar daran hindern, gemeinsam voran zu gehen

  • Die Suche nach der oder dem Richtigen

Platon hat mit sein Idee vom Kugelmenschen nicht unbedingt etwas Gutes in die Welt gebracht, auch wenn er bestimmt ein kluger und weiser Mann war. Noch heute hoffen vor allem spirituelle Menschen darauf, ihre Dual- oder Zwillingsseele zu finden. Viele Menschen suchen nach diesem einzig wahren Partner und verpassen dadurch die gute Beziehung zu einem ganz normalen Menschen direkt vor ihrer Nase. Die ständige Suche hat oft ganz andere Hintergründe und es lohnt sich ganz genau hinzu schauen, wonach suche ich wirklich. Gerade das Wort Zwillingsseele weist in eine mögliche Richtung, die ich hier in diesem Blogartikel näher beleuchte. 

  • Schuldgefühle

Wenn wir uns schuldig fühlen, dann fühlen wir uns schlecht und vor allem halten wir uns zurück oder wir verstecken unsere wahren Gefühle hinter viel Getöse. So ist schwierig eine echte intime Beziehung einzugehen. Niemand möchte schuldig werden, auch wenn das manchmal nicht zu vermeiden ist. Wenn wir unserem Partner allerdings wirklich etwas Schlimmes angetan haben, dann ist es an der Zeit, sich offen und ehrlich um einen Ausgleich zu bemühen. Wenn es sich „nur“ um das Gefühl handelt, schuldig zu sein, ohne dass wir genau sagen können, was wir getan haben, dann ist es an der Zeit sich mit diesem Gefühl näher zu beschäftigen. Wo kommt es her? Und gehört es vielleicht ganz woanders hin? Zu einem anderen Menschen oder sogar in eine andere Zeit? Diese Fragen lassen sich gut mit einem Blick auf das eigene System beantworten.

  • Trauer und Verlust

Wenn ein Paar einen schlimmen Verlust erlitten hat, z.B. eine Fehlgeburt oder den Tod eines Kindes, dann braucht es meist Unterstützung für den Trauerprozess. Es ist für das Überleben der Paarbeziehung absolut notwendig, GEMEINSAM zu trauern. Trauer macht extrem verletzlich und sensibel. Ein trauernder Mensch braucht seine Mitmenschen, das Letzte was er oder sie braucht ist Einsamkeit und Streit. Bemüht euch darum, offen über den Verlust und den Schmerz zu sprechen, dann kann die Wunde irgendwann heilen – ohne Trennung. Wenn sich einer oder gar beide in das eigene Innenleben komplett zurück ziehen, ist die Beziehung sehr stark gefährdet. Und dann folgt auf den ersten Verlust auch noch der Verlust der Partnerschaft. Lasst es nicht so weit kommen. Wenn Paare es schaffen, gemeinsam zu trauern, wird ihre Beziehung gestärkt daraus hervorgehen.

Hat nur einer der Partner einen schweren Verlust erlitten, z.B. den viel zu frühen Tod der Eltern oder eines Geschwisters, kann es passieren, dass es diesem Partner schwer fällt, sich auf eine intime Beziehung wirklich einzulassen. Die Angst vor einem erneuten Verlust ist zu groß. Hier braucht es Zeit und wieder einmal den Mut genau hinzuschauen, um herauszufinden, woher diese Angst kommt.

  • Konkurrenz

Manche Paare leben statt einer Beziehung eine Art Konkurrenzkampf. Dann wollen beide Partner ihre Meinung unbedingt durchsetzen. Und vor allem will niemand etwas von der eigenen Macht über die Gestaltung des Alltags abgeben. Dann hält z.B. der Mann das Geld zurück und die Frau erschwert ihm im Gegenzug den Zugang zu den Kindern. Er wird dann zu einem Erziehungsassistenten der Frau und sie wird für ihn die Haushälterin oder gar „Ersatzmutter“. Wenn keine Kinder da sind, tobt dieser Konkurrenzkampf auch häufig auf der sexuellen Ebene. Dann entzieht sich einer von beiden in letzter Konsequenz dem anderen, um so doch noch ein bisschen das Gefühl zu haben, selbstbestimmt zu leben. Manchmal ist es auch anders herum, dann verdient die Frau das Geld und der Mann kümmert sich um die Kinder, der Machtkampf ist der gleiche.

Es ist immer noch sehr häufig, dass ein Partner oder eben Partnerin von dem Geld des anderen abhängig ist. Wenn beide sich gegenseitig immer wieder den Zugang zu der jeweils anderen Welt ermöglichen, ist das gemeinsame Vorangehen  durch diese Art von „Arbeitsteilung“ ohne weiteres möglich.

  • Spirituelle Entwicklung

Oft stehen vor allem Frauen kurz vor der Trennung, weil ihr Partner sich spirituell einfach nicht mit ihr zusammen entwickelt hat. Sie sagen dann, sie seien schon so weit entwickelt und hätten schon so viel an sich gearbeitet, aber der andere ziehe einfach nicht mit. Manchmal ist das tatsächlich so und dann ist eine Trennung der einzig mögliche Weg, denn eine Schildkröte wird nicht zum Jaguar, egal wie sehr wir versuchen, sie dazu zu überreden. Oft ist es aber auch ein „Trick“, um sich die eigene Angst vor Nähe nicht einzugestehen. Statt uns dem Partner mit allen Ängsten, Hoffnungen und Verletzungen zu öffnen, tun wir das in spirituellen Gruppen und Selbsterfahrungsseminaren anderen Menschen gegenüber, die in uns das „Göttliche“ sehen. Das fühlt sich natürlich schöner an als mit dem Ehemann zu reden, der in uns „nur“ seine geliebte Frau sieht. Wie immer gilt auch hier, seid ehrlich und liebevoll zu euch selbst und zu eurem Partner.

  • Keine gemeinsame Aufgabe

Das ist vor allem dann der Beziehungskiller – Klassiker, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Bis dahin hatte das Paar noch einen tieferen Sinn in der Aufgabe gesehen, gemeinsam für die Kinder zu sorgen. Das ist ja auch sinnvoll. Oft werden in dieser anstrengenden gemeinsamen Zeit, trennende Erfahrungen nicht beachtet, der Alltag verlangt alle Energie. Wenn es dann ruhiger wird im Haus, kommt der Partner oder die Partnerin wieder in den Blick und sofort taucht die Frage auf, wollen wir weiterhin gemeinsam voran gehen? Hier lohnt es sich, sich einmal Zeit für die gemeinsame Zukunftsplanung zu nehmen. Was will jeder der beiden in seinem Leben noch erleben? Und decken sich die eigenen Wünschen mit denen des Partners oder lassen sie sich irgendwie zusammen bringen? Wenn das nicht der Fall ist, gilt es auch hier, so offen und ehrlich zueinander zu sein und eventuell auch eine Trennung in Erwägung zu ziehen. 

  • Kinderwunsch

Wenn beide Partner in der Frage nach Kindern den gleichen Wunsch haben, dann ist das wunderbar und beide können gut gemeinsam voran gehen. Sogar, wenn sich dieser Kinderwunsch nicht sofort oder nur schwer erfüllt. Sobald diese Wünsche jedoch voneinander abweichen, haben sie ein echtes Problem. Hier ist die Zeit absolut keine Hilfe. Jetzt gilt es so schnell wie möglich eine echte und gute Einigung zu finden, oder auch hier wieder den Mut zu finden, sich zu trennen. Alles andere kostet Kraft und ist auf Dauer extrem schmerzhaft. Vor allem für die Frau kann eine zu späte Trennung natürlich schlimme Folgen haben, nämlich dann, wenn sie gerne Kinder hätte aber ihr Partner nicht.

Natürlich gibt es auch noch weitere ganz individuelle Gründe, warum ein gemeinsames Vorangehen nicht möglich zu sein scheint, aber das hier sind die Themen, die am häufigsten an mich herangetragen werden.