Dein Partner will gehen

Partner will gehen

…und du kannst nichts dagegen tun! Oder doch?

Wer will schon gerne verlassen werden? Es gibt kaum eine frustrierendere Situation als die, wenn du spürst, dein Partner will gehen und du ihn oder sie aber unbedingt halten möchtest. Diese Situation ist natürlich mit Ohnmachtsgefühlen, Hilflosigkeit und Wut auf den Partner verbunden. Für viele ist gerade diese Ohnmacht kaum auszuhalten, nichts tun zu können. Mit ansehen zu müssen, wie der eigene Traum von einer gemeinsamen Partnerschaft zerstört wird.

Was jetzt nicht hilft

  1. Einfach so weiter machen wie bisher! Euer bisheriges Verhalten hat euch ja hier her geführt.
  2. Die Beziehung beenden, DAMIT der Partner bei dir bleibt.
  3. Weglaufen, z.B. zu den Eltern ziehen.
  4. Vorwürfen gegen den Partner formulieren, egal wem gegenüber.
  5. Vorwürfen gegen sich selbst formulieren, auch wenn du sie nicht aussprichst, sondern „nur“ denkst
  6. Fremdgehen, UM den Partner zu bestrafen oder zu einer Entscheidung zu zwingen.

Eigentlich ist es so, dass du so gut wie KEINEN Handlungsspielraum hast. Du bist vollkommen ohnmächtig. Zumindest fühlt es sich genau so an. Du hast ja schon alles versucht, die Beziehung zu retten. Es liegt ja nur am Partner der gehen will, er muss sich ja nur endlich entscheiden. Aber keine Angst, das stimmt natürlich nicht. Wir haben IMMER einen Handlungsspielraum, er liegt nur meistens nicht dort, wo wir ihn uns wünschen.

Was jetzt hilft

  1. Verändere deine Haltung deinem Partner gegenüber und auch dir selbst gegenüber. Leider wissen wir kaum wie das geht. Aber es gibt Hilfestellungen. Eine ganz besonders wertvolle ist  „The Work“ von Byron Katie. Durch The Work lernst du erst einmal dir selbst zu zu hören und in der Folge die Vorwürfe gegen den Partner zu dir zurück zu holen, um dann endlich wieder selbstwirksam zu werden.
    Meditation hilft sehr, sich selbst wieder näher zu kommen und überhaupt erstmal zu fühlen, wie geht es MIR selbst eigentlich. Meditation ist ganz einfach und wirklich kinderleicht. Stelle einen Wecker oder dein Handy auf 15 Minuten, setze dich bequem hin, schließe die Augen und lausche deinen Gedanken. Klingt leicht, aber lass dich überraschen. Es ist ein Abenteuer!
     
  2. Mach dir klar, dass du jetzt nicht darüber nachdenken musst, ob DU dich trennen möchtest. Es kann schon sein, dass irgendwo in den tiefsten Tiefen deines Unterbewusstseins der Wunsch nach einer Trennung vergraben ist, aber Fakt ist doch, dass du die Beziehung möchtest. Es wäre also Selbstsabotage jetzt zu gehen. Vor allem dann, wenn du es tust, um den Partner dazu zu bringen, bei dir zu bleiben. Halte an deinem Ja zu der Beziehung fest, solange du es fühlst. 
  3. Nimm dir eine Auszeit, damit du wieder zu dir findest. Das ist kein Weglaufen, sondern eine liebevolle Handlung dir selbst gegenüber. Sage deinem Partner ganz klar, dass du jetzt ein bisschen Zeit ohne ihn verbringen möchtest, weil du die Zurückweisung, die in einem Jein steckt nicht mehr ertragen möchtest.
    Sage ihm aber auch, dass du weiterhin gerne in einer Beziehung mit ihm oder ihr leben möchtest, damit es nicht wie eine Trennung aussieht. Sollte dein Impuls tatsächlich der sein, zurück zu den Eltern zu gehen, dann könnte es sein, dass du dich selbst dagegen wehrst erwachsen zu werden. Die Wünsche, die du an deinen Partner hast, sind vielleicht Wünsche, die du damals als Kind an deine Eltern hattest. Dort waren sie absolut berechtigt, in der Partnerschaft sind sie eine Überforderung für den Partner. Nutze dies Auszeit also dafür, dich einmal deinem inneren Kind zuzuwenden. Wenn ihr „äußere“ Kinder habt, halte sie aus den Trennungsgeschichten so gut es geht heraus. Sie haben nur die Aufgabe erwachsen zu werden, sie können eure Beziehung nicht retten.
     
  4. Vielleicht gibt es wirklich etwas, das du deinem Partner vorwirfst, ihm übel nimmst, etwas dass er dir angetan hat? Dann schau genau hin und sage ihm, dass er oder sie dich verletzt hat. Rede von dir und deiner Verletzung, nicht von dem was der andere getan hat. Oft sind Vorwürfe aber versteckte Wünsche. Versuche also einmal aus diesen Vorwürfen gegen deinen Partner wünsche an deinen Partner zu machen. ACHTUNG es ist nicht selbstverständlich, dass deine Wünsche jetzt erfüllt werden müssen. Wünsche sind unendlich, ihre vollständige Erfüllung ist gar nicht möglich. Es ist aber sehr wichtig für dich, dass du diese Wünsche in dir spürst und sie zuordnest, in erfüllbar und nicht erfüllbar. Erfüllbar sind alle Wünsche, die du dir selbst erfüllen kannst.Und vor allem rede nicht schlecht über deinen Partner mit anderen, soviel Loyalität solltest du noch aufbringen, sonst bezweifle ich, dass du wirklich an der Fortführung der Beziehung interessiert bist.
  5. Wenn du denkst dass du Schuld an allem bist, ist das eine maßlose Überschätzung der eigenen Macht. Auch in diesem Fall gilt, Vorwürfe sind verdeckte wünsche. Wünsche an uns selbst. Manchmal wünschen wir uns, wir hätten in der Vergangenheit anders gehandelt. Dann gilt es den Schmerz darüber, dass es nicht so war auszuhalten. Das ist nicht immer leicht. Ein sehr krasses – aber nicht seltenes – Beispiel ist das nachträgliche Hadern mit einer Abtreibung. Wenn du Jahre später z.B. denkst, du hättest damals anders entscheiden sollen, dann ist das sehr traurig und erschütternd – aber nicht mehr zu ändern.
    Was auch immer es war, das du dir selbst vorwirfst, egal wie schlimm es war und wie groß die gefühlte Schuld ist, es geht darum, es in Zukunft besser zu machen.
    Das ist wirklich schon alles was du tun kannst.
     
  6. Fremdgehen aus Rache, führt nur zur Selbstverletzung. Wenn du dich aber wirklich in jemand anderen verliebst, dann ist das ein gutes Zeichen, denn du spürst Liebe, du hast dich noch nicht abgeschnitten vom Leben. Aber Achtung, bleibe misstrauisch, ob das wirklich Liebe ist oder vielleicht doch ein kindliches Bedürfnis nach Rache. Oder ist es das selbstverständliche und erwachsene Bedürfnis nach Nähe und Intimität, die so schwer aufrecht zu erhalten ist in langjährigen Beziehungen?

ACHTUNG solltest du dich für die Hinwendung zu dir selbst entscheiden, wirst du für dich gut funktionierende Lösungen finden. Das lässt sich gar nicht vermeiden. Mache dann keinesfalls den Fehler zu denken, dass sich dein Partner DESWEGEN für dich entscheiden muss. Allerdings wirst du auf einmal wesentlich attraktiver und wer weiß, wann dann allein dadurch passiert.

Das ist das erste Hilfeprogramm für dich, damit du aus der Ohnmacht und dem Gefühl, nichts tun zu können heraus findest. Bei schweren Traumata ist natürlich dringend professionelle Hilfe notwendig. Aber du wirst selbst spüren, ob das bei dir der Fall ist. Denn du machst dich auf den Weg heraus zu finden, was ist eigentlich mit mir los. Das ist das beste was du in dieser Wartezeit tun kannst, statt nur auf den Partner und seine Entscheidung zu warten. Entscheide dich aber auch ganz klar, wie lange du warten willst. Dabei geht es nicht darum, den Partner unter Druck zu setzen, sondern es geht darum, ein klares JA zu sich selbst zu finden und die ständige Zurückweisung durch den Partner nicht mehr hinzunehmen..

Wenn du oder ihr beide mehr Unterstützung in diesem schweren Prozess wollt, dann holt euch doch meinen 5wöchigen Emailkurs „Rette deine Beziehung“. Er ist ab dem 10.10.2016 wieder erhältlich, aber ihr könnt mir schon jetzt eine Mail schicken, dann setze ich euch auf die Warteliste.
Langjährige Beziehungen lebendig zu halten ist eine echte Herausforderung und ein wundervoller Weg zu Selbsterkenntnis und einer erwachsenen Liebe. Es lohnt sich also.